Geisterzug

April 2013

 

Lupusdorf - Wie aus allgemein gutinformierten gelangweilten Gewerkschafterkreisen gelegentlich gerüchtweise gestreut wurde, scheint es sich zu bewahrheiten, was sich anbahnte: im Ausbesserung- und Wunderwerk arbeiten die Arbeiter akribisch an einem neuem Zug. Den Redakteuren des Canisland Anzeigers wurde von den im vorigen Satz erwähnten Gewerkschaftern gesteckt, dass sich der 1. Prototyp quasi als Erlkönig der neuen Zugkomposition am heutigen Tage auf die Gleise bewegen wird. Lange launig lungernd lagen lauernde Reporter unseres Blattes eifernd ein Foto des Erlkönigs zu erhaschen.

Um 14:16 Uhr war es dann soweit, der überregionale Sonderregelzug von Canisstadt über Lupusdorf, Tiefenbach, Hampstedt, Alexishausen und Sagau nach Steinberg fuhr an den Reportern vorbei. Schnell brachten unsere Fotografen ihre Fotoapparate in Stellung um diesen Zug mit seinen winkenden und Blumen pflückenden Fahrgästen zu fotografieren. Gern hätten wir in dieser Stelle dieses kleine Ereignis in Form eines Fotos dokumentiert, doch leider sind auf den Fotos nur die Hinterköpfe unserer den Fahrgästen zurückwinkenden Reporter zu sehen.
Überdruss frierend verharrten unsere gestählten Fotografen weiter an der Bahnstrecke, um doch noch ein schnelles Foto vom Erlkönig zu erhaschen. Gestärkt vom Kaffee und geistigen Canisgetränken, brachten sie ihre gesamte mentale Stärke auf, um des Wartens nicht überdrüssig zu werden und dieses eine Foto aller Fotos zu schießen.

Um 14:25 Uhr passierte überraschend ein nicht gemeldeter Zug das Basislager der Reporter. Hastig und übereifrig wurden die Fotoapparate auf diesen außerplanmäßigen Zug ausgerichtet. Das schnelle automatisch Clickgeräusch der automatischen Fotoapparate verdrängte automatisch die bis dahin einhergehende automatische Stille. Foto um Foto wurde automatisch geschossen.
Unerklärlicherweise war auf keinem der Abertausenden von Fotos ein Zug zu sehen. Erst durch Überlagerung Dutzender Fotos konnte folgendes Bild rekonstruiert werden:
 


Trotz vieler Berichte von vielen Augenzeugen, konnte kein klares Konterfei dieses Zuges erreicht werden. Auch der Versuch der Rekonstruktion mittels Profiler und Steckbriefzeichner führten zu einer breiten Palette von Möglichkeiten, angefangen von feuerspeienden Drachen und endend bei grün weißen Gänseblümchen. Zum jetzigen Zeitpunkt, ist nicht klar erkennbar oder ersichtlich oder erfüllbar, um was es sich dabei gehandelt hat.

Aber wir geben Ihnen ein Versprechen ab, wir die Reporter, Redakteure, Praktikanten, Putzfrauen, Drucker und Zeitungsausfahrer des Canisland Anzeigers, diesem Phänomen und Geheimnis auf die Spur zu kommen. Wir werden den Erlkönig finden, enttarnen und auf ein Foto bannen. Und wenn nicht in der nächsten Ausgabe, dann in der übernächsten oder der darauf folgenden oder sonstwann.


Lupusdorf - Durch die vorbildlich freundschaftliche Zusammenarbeit mit Reporter und Fotografen diverser Revolverblätter und Fachzeitschriften aus der Stummiwelt, sowie der akribischen Recherche diverser Sonderkommissionen, konnte unsere Zeitung heute einen großen Durchbruch in der Aufdeckung der merkwürdigen Vorgänge im Ausbesserung-und Wunderwerk in Lupusdorf verzeichnen.
Mutmaßungen zu Querverweisungen von Kühlengetränken und Spielstätten konnten schnell von eiligst eingeflogenen Drachen aus Steinberg, die die dortige Sonderkommission unterstützten, ad absurdum geführt werden.
Aufgrund gigantischer technischer Fortschritte, genauer gesagt: der Installation eines Geistrefraktometer in diversen Graustufen mit sensibler Rückkopplungsmöglichkeit, konnte das 1. Foto in Klarsicht geschossen werden. Und unsere heutige Ausgabe, ist genau die Ausgabe, in der wir dieses Bild der Weltöffentlichkeit vorstellen werden. Nicht ruhend, Nachtschichten einlegend, haben unsere Techniker den Geistrefraktometer entwickelt und gebaut. Technisch überzeugend und von Design formvollendet funktionierte es tatsächlich. Das 1. Bild des neu entwickelten Geisterzuges konnte entwickelt werden. Dieser Geisterzug, der in Zusammenarbeit mit dem Berggeistern vom Canisland entwickelt und gebaut wird, wird bereits in naher Zukunft die Gleise befahren. Bislang existiert von dieser Neuentwicklung erst ein Waggon. Weitere Waggons und die Lok befinden sich in Planung und zum Teil in Bau. Besonderes Augenmerk findet dabei die Lok, denn diese soll laut Informationen aus Ingenieurskreisen über einen revolutionären neuen Antrieb verfügen. Mehr wurde dazu nicht bekannt.



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Dieser Geisterzug soll die Verbindung zwischen Geisterwelt und unserer Welt in absehbarer Zeit für die Zukunft sichern. Er soll den Geistern ermöglichen, nicht nur bei Nacht gesehen zu werden, sondern ihnen auch die Möglichkeit zu eröffnen, am Tage unsere Welt zu sehen und zu besuchen. Über diese Nachrichten freute sich nicht nur das Touristikamt im Canisland, sondern vor allem die örtlichen Kaufleute, welche sich durch die Erschließung der neuen Bevölkerungsgruppe eine hochprozentige Erhöhung des Umsatzes erhoffen.
Wir werden berichten, wenn die nächsten Waggons aus der kleinen Werkhalle das Licht der Sonne und der Öffentlichkeit erblicken.

 

Hier noch ein paar weitere Bilder:

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Habt alle ein schönes Wochenende, bis zum Erscheinen des nächsten Canislandanzeiger.

 

Lupusdorf - Der erste Prototyp des Personenwaggons für XXL - Geister für den Geisterzug verließ heute das Ausbesserung und Wunderwerk in Lupusdorf. Er wurde an die Geister übergeben, damit diese ihn auf Scharniere und Schrauben überprüfen können. Sollte es noch eventuelle Verbesserungen geben, so können diese nun noch umgesetzt werden, so der verantwortliche Pressesprecher des Werkes. Die 3 Geister, die sich bei der Übergabe zur Probe auf dem Waggon begaben, machten recht unterschiedliche Eindrücke für ihre unterschiedlichen Ansichten verantwortlich. Positiv aufgenommen wurde der Bodenbelag, der im unteren Teil der Gewänder schön kitzeln würde, negativ aufgenommen wurde der fehlende Windschutz, der bei höheren Geschwindigkeiten ein zerknittern durch das Flattern im Luftzug der Gewänder der Geister verhindern würde. Gerade im Bereich der Öffnung der Augen führt ein erhöhter Luftdruck durch entsprechend hohe Geschwindigkeit zu einer Aufblähung des Gewandes, welches zu einer Verwechslung mit Fahnen im Wind führen kann. Im Land der Geister ist die Betitelung eines Geistes als Fahne eine Beleidigung.
 

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Lupusdorf - Das hiesige Ausbesserung und Wunderwerk hat für den Geisterzug in einer langen Nachtschicht, die nur lang genannt wird, die an sich aber relativ kurz war, wobei relativ gemessen ist an der menschlichen Lebenszeit, und nicht an der Lebenszeit einer Eintagsfliege, einen weiteren Waggon fertig gestellt:

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Dieser Waggon, im funktionalen farblichen Einheitsdesign, wurde von innen mit einer Speziallegierung ausgelegt und Flüssigkeitsdicht versiegelt, damit das kostbare Blaublubber, der Treibstoff und Energielieferant aller Geisterwelten, nicht aus dem Waggon tropft und der Verschwendung verfällt.

 

Hier nun eine Übersicht des Geisterzuges, wie er schon bald durch das Canisland reisen wird, jedoch ohne die Geister Lok, welche aktuell auf die Antriebsform und Brennstoff des Blaublubber umgestellt wird. Wir werden in Kürze darüber berichten.

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Lupusdorf - alle zuständigen Ämter warnen vor unvorhersehbaren Folgen und Nebenwirkungen bei unsachgemäßer Nutzung und Näherung des Blaublubber.



Wer sich zu nah an das Blaublubber heran wagt, muss mit unkalkulierbaren Nebenwirkungen rechnen. Diese können beginnen mit Halluzinationen und können im schlimmsten Fall in der Form enden, als dass sich das Blau auf die Augen, die Brille und die Haare übertragen.
Personen, die Symptome der Ansteckung am Blaublubber aufweisen, sollten sich umgehend in Exorzismus-Behandlung begeben, denn nur durch konsequentes entgegenwirken der Symptome kann die Ansteckung behandelt werden. Die Hotline der übernatürlichen Bewegungen kann ihnen bei Anruf den nächsten Exorzisten in Ihrer Nähe nennen.

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Transport von Alexishausen nach Wolkingen und zurück.
Gesucht wird ein Transporteur, der eine Isetta von Alexishausen nach Wolkingen überführt. Auf der Rückfahrt sind Döner vom Bahnhof in Wolkingen nach Alexishausen zu transportieren. Für den sachgemäßen Transport ist der Spediteur zuständig. Angebote werden in den Bahnhöfen und Haltepunkten von Alexishausen und Wolkingen angenommen.
Werbung Ende


Kurz vor Redaktionsschluss wurde unser Redaktion ein Bild zugespielt, welches die extremen Auswirkungen und Nebenwirkungen durch Ansteckung durch Blaublubber darstellt.
Wir haben in der Redaktion lange überlegt, ob wir dieses Foto veröffentlichen, da uns bewusst ist, dass unsere Zeitung auf von Kindern gelesen wird, haben uns aber verantwortungsvoll dafür entschieden, dieses Foto zu veröffentlichen, als Warnung für alle, die sich zu nah und zu unvorsichtig am Blaublubber heran wagen.

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